Was ist HIV

HIV ist eine virale Infektion, die in erster Linie über Blut- und Sexualkontakte übertragen wird.
Auch weiterhin ist die HIV-Infektion nicht heilbar. In der Therapie hat es wichtige Fortschritte gegeben und es sterben heute weniger Menschen an HIV/AIDS als noch vor 10 Jahren. Die Erkrankung hat sich somit von einer tödlichen hin zu einer chronischen Erkrankung entwickelt, die überwiegend nicht zum Tode führt.

Dennoch bleibt die HIV-Infektion eine schwere Erkrankung, die eine engmaschige spezialisierte Betreuung erfordert und den betroffenen Patienten ein hohes Maß an Disziplin abverlangt.

Nach sinkenden Neudiagnosezahlen in den 90er Jahren in Deutschland hat es in den letzten Jahren wieder einen deutlichen Anstieg der HIV-Neuinfektionen gegeben. Gründe hierfür sind die nachlassende Angst vor HIV und AIDS, verminderte Verwendung von Kondomen, reduzierte öffentliche Mittel für Präventionsmaßnahmen sowie Reisen in Länder, die eine hohe HIV-Durchseuchung haben.

Die HIV-Infektion verlässt immer mehr die klassische Risikogruppe der homosexuellen Männer und betrifft zunehmend auch heterosexuelle Menschen.

HIV bedeutet Humanes Immunschwäche Virus oder auf Englisch Human Immunodeficiency Virus.
HIV ist ein Retrovirus. Retroviren haben eine andere Erbsubstanz als menschliche Zellen. Die Erbsubstanz der Retroviren heißt RNS. Menschliche Erbsubstanz heißt DNS. Um sich mit Hilfe der menschlichen Zellen vermehren zu können, müssen die Viren mit Hilfe eines Enzyms, der Reversen Transkriptase ihre Erbsubstanz umschreiben. Es gibt 2 HIV-Typen: HIV-1 und HIV-2. HIV-1 ist sowohl bei uns als auch weltweit der am häufigsten vorkommende Typ, HIV-2 tritt in erster Linie in Westafrika auf. HIV befällt vor allem eine Untergruppe der Lymphozyten, die zum körpereigenen Abwehrsystem gehören und CD4-Lymphozyten oder Helferzellen genannt werden. Sie sind für ein funktionierendes Immunsystem unerlässlich. Jeden Tag entstehen im Organismus eines HIV-infizierten Menschen Millionen neuer Viren und werden genauso viele Viren vom Abwehrsystem vernichtet. Bei der Bekämpfung der Viren werden die Helfer-Lymphozyten zerstört. Dieser Untergang der Helferlymphozyten kann vom Immunsystem zwar über viele Jahre durch eine entsprechende Neuproduktion ausgeglichen werden, irgendwann kommt es aber dann doch zu einer Abnahme der Helferlymphozyten, wodurch das körpereigene Abwehrsystem geschwächt wird. Der Körper ist dann nicht mehr in der Lage sich gegen andere Infektionen zu wehren und es können in der Folge lebensbedrohliche Erkrankungen auftreten.

HIV-Replikation